Von Digitalisierung der Steuern und den Vorteilen der Partnerschaft

Wie Tobias Weinberger als langjähriger Partner die Zukunft in der Kanzlei Gernoth sieht 

Seit 2009 ist Tobias Weinberger Gesellschafter in der Kanzlei Gernoth. Doch ihn bindet noch eine viel längere Geschichte an die Steuerkanzlei. Im Jahr 1995 begann Weinberger seine Ausbildung zum Steuerfachangestellten, zu dieser Zeit war die Kanzlei 13 Jahre alt und wurde nur vom Gründer Hubert Gernoth geführt. Inzwischen besteht die Kanzlei bereits aus drei Partnern, bevor die ehemalige Gesellschafterin Elisabeth Ziegler in Rente ging, sogar aus vier. Weinberger ist sozusagen mit der Kanzlei gewachsen. Auch zukünftig will er die Kanzlei als Partner vorantreiben, zum Beispiel durch die Einführung digitaler Prozesse in den Kanzleialltag und in die Unternehmensabläufe der Mandanten.

28 Jahre in der Kanzlei Gernoth

Weinberger ist bereits seit fast 30 Jahren in der Kanzlei Gernoth tätig. Angefangen mit der Ausbildung zum Steuerfachangestellten und erfolgreichem Abschluss im Jahr 1998, arbeitete Weinberger zwei Jahre als Angestellter in der Kanzlei. Nachdem er sich dazu entschied, die Bilanzbuchhalterprüfung abzuschließen, war Weinberger für eine kurze Zeit in der freien Wirtschaft tätig. Schnell merkte er jedoch, dass dieser Tätigkeitsbereich ihn nicht zufriedenstellte. Bei der Buchhaltung in der freien Wirtschaft sei man entweder in der Debitoren- oder Kreditorenbuchhaltung tätig, so Weinberger, und das sei sehr monoton. Ihm habe Abwechslung gefehlt, weshalb er sich dazu entschied, wieder in die Kanzlei Gernoth zurückzukehren – mit dem Ziel, Steuerberater zu werden. 

„Die Arbeit in der freien Wirtschaft ist nicht vergleichbar zu der in der Steuerkanzlei. Hier übernimmt man verschiedene Aufgaben und berät verschiedene Mandanten“, erklärt Weinberger. Da er stets zufrieden mit der Kanzlei Gernoth als Arbeitgeber war, fiel die Entscheidung zur Rückkehr nicht schwer. 

Nach weiteren Jahren Berufserfahrung in der Kanzlei absolvierte Weinberger im Jahr 2006 die Steuerberaterprüfung. Drei Jahre später, im Jahr 2009, stieg er dann als Gesellschafter neben Hubert Gernoth und Elisabeth Ziegler in die Kanzlei ein.

Unternehmer mit all seinen Vor- und Nachteilen

Als Partner einer Kanzlei ist man nicht nur Steuerberater, sondern auch Unternehmer. Den größten Vorteil darin sieht Weinberger in den Freiheiten, wie zum Beispiel in Hinsicht auf die Arbeitseinteilung, die die Partnerschaft bietet. Die Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern oder auch der Zuwachs an Verpflichtungen sieht Weinberger als Herausforderung, im Nachhinein würde er sich immer wieder für die Stelle als Partner entscheiden.  „Die Zusammenarbeit mit den anderen Partnern der Kanzlei ist angenehm und professionell“, so Weinberger. Sich mit einer eigenen Kanzlei selbstständig zu machen, kam für ihn jedoch nie in Frage. Das Steuerrecht hat eine viel zu große Bandbreite und ist viel zu komplex, eine Person allein könnte das nicht alles abdecken, sagt Weinberger.

Weiterbildungen und Spezialisierung – das A und O der Kanzlei

In der Kanzlei Gernoth ist jeder auf spezielle Fachbereiche spezialisiert, so kann den Mandanten die bestmögliche Beratung gewährleistet werden. Hubert Gernoth ist spezialisiert auf den Heilberufebereich und gleichzeitig zertifizierter Berater für die Immobilienbesteuerung und Immobilienverwaltung. Mit Christian Gernoth ist in der Kanzlei auch die Rechtsberatung abgedeckt. Neben dem Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht bezeichnet sich der dritte Partner der Kanzlei auch als zertifizierter Berater für die Unternehmensnachfolge. 

Weinberger absolvierte im Jahr 2016 die Weiterbildung zum Fachberater für internationales Steuerrecht und seit 2021 ist er auch zusätzlich zertifizierter Berater für die Unternehmensnachfolge. Die Kanzlei Gernoth habe ihn dabei unterstützt und ihm Freiräume eingerichtet, sodass er sich gut auf die Prüfungen vorbereiten konnte. Die Weiterbildung der Mitarbeiter und der Partner selbst ist den Gesellschaftern besonders wichtig, um in der Kanzlei ein breites Spektrum an Spezialisierungen abzudecken. Die Ausrichtung der Weiterbildungen sollten mit den Interessen der Mitarbeiter und mit den Zielen der Kanzlei abgestimmt werden, so Weinberger. Wenn sich ein Mitarbeiter besonders für einen bestimmten Themenbereich interessiert, könne man das mit den Zielen und den aktuellen Bedürfnissen der Kanzlei abstimmen.

Spitzenreiter in der Digitalisierung

Ein Mitarbeiter, der bereits erfolgreich eine Spezialausbildung abgeschlossen hat, ist Stefan Pongratz. Der Steuerfachangestellte ist nun Experte für die digitale Buchhaltung und kümmert sich um die Digitalisierung der Kanzlei selbst und ihrer Mandanten. Weinberger sieht das als springenden Punkt für die Zukunft. „Wir von der Kanzlei Gernoth wollen hinsichtlich der Digitalisierung vorne mit dabei sein“, sagt er. Dahingehend sei die Kanzlei schon auf einem guten Weg, trägt auch Stefan Pongratz einen großen Teil dazu bei. Dieser richtet das Programm vor Ort bei den Mandanten ein und schaut nach Programmierschnittstellen zu dem Programm des Mandanten. Er bleibt vor Ort, bis die Umstellung erfolgreich vonstatten gegangen ist. Auch im Nachgang ist Pongratz Ansprechpartner für Rückfragen des Betriebs oder wenn Updates benötigt werden. Die Digitalisierung voranzutreiben und weiterzuentwickeln bleibt auch zukünftig erstrebenswert, betont Weinberger. Aktuell bietet die Kanzlei die digitale Buchhaltung an, womit das Handling von Papierbelegen und Ordnern entfällt. Alle Informationen, vom Rechnungseingang, den Ausgangsumsätzen, der Bank und der Kasse können digital vermittelt und verarbeitet werden. Auch eine digitale Archivierung ist mit den digitalen Prozessen der Kanzlei möglich. Mandanten wird dabei aufgezeigt, wie sie die Prozesse in ihrem Unternehmen optimieren können und den Austausch von Papierbelegen auf ein Minimum reduzieren können. Auch die Personalwirtschaft kann durch die Cloud basierte Lösung DATEV Unternehmen online und DATEV Arbeitnehmer online digital geregelt werden. Die Lohnvorerfassung, die Lohnauswertung, die Lohnzahlung sowie die Personalakte sind digital verfügbar. Zudem bietet die Cloud-Lösung einen Ersatz zum Einkommensteuerpendelordner, wobei die Mandanten ihre Belege zur Einkommensteuererklärung hochladen, vorsortieren und der Kanzlei in digitaler Form zur Bearbeitung der Einkommensteuererklärung zur Verfügung stellen. 

Die Einführung der digitalen Prozesse bietet nicht nur für die Kanzlei Vorteile, sondern ist auch zeit- und ressourcensparend für die Mandanten. Aus diesem Grund will sich die Kanzlei in diesem Bereich weiter ausbilden. 

Und was die Zukunft sonst noch bringt? Ein weiteres Ziel für die Kanzlei sei es, neues, gut ausgebildetes Personal zu rekrutieren und auch langfristig an das Unternehmen zu binden, so Weinberger. Nur ein Team aus Experten in verschiedenen Fachbereichen kann den Mandanten eine umfassend gute Beratung gewährleisten. Weinberger betont, dass die Kanzlei Gernoth in den letzten Jahren bereits auf einem guten Weg gebracht wurde, und das solle in Zukunft auch so weitergehen.